Anfang Dezember bis Ende Februar
Die große Blütengala von Sommer und Herbst ist Vergangenheit. Anfang Dezember können schon die ersten Fröste auftreten und das Gartenleben stilllegen. Manche Einjährige, wie Ringelblume oder Cosmea, entwickelten noch unermüdlich Blüten, bis die ersten frostigen Nächte ihr Dasein endgültig beschließen. Chrysanthemen, Phlox und Astern stellen jetzt die Blütenproduktion ein. Bäume und Sträucher lassen das letzte Blattwerk fallen. Aber auch in der kalten Jahreszeit muss man auf Blüten im Garten und auf dem Balkon nicht verzichten.
Christrose
Im Blumenbeet gibt es jetzt nur noch einen Star, der seine schneeweißen Blüten auch bei Kälte öffnet: die Christrose. Sie ist nicht leicht zu etablieren, aber wenn sie sich an einem Standort eingerichtet hat, blüht sie den ganzen Winter hindurch und kann imposante Ausmaße erreichen.
Winterschneeball
Beginnt der Winter mild kann man sich auf die Blüte des Winterschneeballs freuen, der den kahlen Garten mit seinem lieblichen Geruch verziert. Wenn er sich schon im Dezember zur Blüte entschließt, kann sich das unaufdringliche Spektakel im Februar oder März nochmal wiederholen, bevor der Winterschneeball dann das Blattwerk bildet.
Alpenveilchen
Ab der Vorweihnachtszeit spielt sich vieles nicht mehr im Garten, sondern in der Wohnung und auf dem Fensterbrett ab. Töpfe mit Alpenveilchen, die draußen im Schatten übersommerten, schieben nickende Knospen aus der Knollenmitte empor. Sie kommen jetzt zum Blühbeginn ans Fenster. Kann man ihnen einen kühlen Raum um die 16 Grad anbieten, blühen sie unermüdlich bis zum Frühjahr. In der Nähe einer Heizung kann die Blüte sehr viel spärlicher ausfallen.
Nadelhölzer im Glanz
Traditionell sind die Hauptpflanzen der Weihnachtszeit Nadelhölzer wie Fichte, Tanne oder Kiefer. Sie blühen zwar nicht um diese Zeit, zieren aber so ziemlich jede Wohnung, jeden Platz. Sie verströmen einen angenehmen Geruch nach Harz und Wald. Anstatt zu blühen werden die Gehölze geschmückt und dienen als Adventskranz oder Weihnachtsbaum.
Weihnachtsstern
Ebenfalls traditionell findet man den Weihnachtsstern im warmen Zimmer. Die auffälligen roten Blätter sind allerdings nicht die Blüte, sondern Hochblätter, in deren Mitte die kleine gelbliche Blüte fast übersehen wird. Der Weihnachtsstern ist ein Wolfsmilchgewächs und kommt ursprünglich aus den Tropen, wo er von Dezember bis Februar blüht. Dass diese Pflanze mit dem Weihnachtsfest in Verbindung gebracht wird, hat sie außer ihrem Namen, dem Geschäftssinn der deutschen Auswandererfamilie Ecke zu verdanken, die vor mehr als hundert Jahren begannen, die Pflanze in Amerika als Weihnachtsblume zu vermarkten.
Zaubernuss
Zu Beginn des Jahres betritt die Pflanze mit der eigenwilligsten Winterblüte das Rampenlicht. Die Blüten der Zaubernuss sitzen eng am Ast und bilden lange zottlige Blütenblätter. Im Original sind sie gelb, aber bei neueren Züchtungen findet man auch rötliche Blüten. Insekten sind noch rar, daher muss die Zaubernuss einiges aufbieten, um besucht zu werden. Die Blüte erstreckt sich über Wochen, bis schließlich das Blattwerk austreibt.
Amaryllis
Falls man eine Amaryllis übersommert und nach einer Trockenphase im Spätherbst wieder angegossen hat, kann man jetzt mit exotischen Blüten rechnen, die auf der Spitze von geraden, hohlen Stängeln wachsen. Um diese Jahreszeit bekommt man sie gern auch in Sträußen und Gestecken. Die Blütezeit ist nicht lang, kann aber verlängert werden, wenn man sich überwinden kann ein oder zwei der Knospen vor dem Öffnen abzuschneiden.
Kornelkirsche
Im Februar kann man in milden Wintern einen weiteren blühenden Strauch entdecken. Die Kornelkirsche, ein Hartriegelgewächs, öffnet kleine zartgelbe Blüten, die eng am Zweig sitzen. Ihre Blüte hebt sich im tristen Licht schlecht ab und kommt am Besten vor einem dunklen Hintergrund zur Geltung.
Schneeglöckchen
Ob Schnee oder Frost. Im Februar schieben sich die kleinen Spitzen des Schneeglöckchens aus dem kahlen Boden. Die Blüten entwickeln sich auch in der Kälte, weil das Schneeglöckchen in seinem Gewebe eine Art Frostschutz produziert. Es wirkt am besten in großen Gruppen, die über die Jahre ganz von selbst entstehen, wenn man es gewähren lässt. Das Schneeglöckchen ist ein erster Vorbote für den nahenden Frühling.
Winterling
Gleich neben dem Schneeglöckchen schieben sich die Knospen des Winterlings aus dem Unterholz. Die Blüten sitzen auf drei sattgrünen gefingerten Blättern. Er wächst gern auf humosen Böden am Waldrand oder in Parks. Auch er nutzt die Tatsache, dass alles um ihn herum noch kahl ist und niemand ihm die Sonne verdecken kann. Aus jeder Knolle wächst ein Stängel mit einer Blüte. Über die Jahre bilden sich leuchtende Blütenteppiche.
Sternhyazinthe
Ende Februar kann man einen weiteren Vertreter der frühblühenden Bodendecker entdecken, die Sternhyazinthe, auch Schneestolz oder Schneeglanz genannt. Schon im Namen wird angedeutet, daß die blauen Blüten sich auch im Schnee öffnen, obwohl die Blüte eigentlich erst mit der Schneeschmelze auftritt. Die traubigen Blütenstände der Sternhyazinthe wirken besonders attraktiv als Unterpflanzung von Gehölzen.
Haselnuss
Schon im Herbst hat die Haselnuss die männlichen Knospen gebildet. Über den Winter hängen sie am blattlosen Strauch oder Baum. Ende Februar beginnt die Blüte. Gelblich leuchtend wie Lametta ist die Haselnuss jetzt geschmückt. Allergiker können ein Lied davon singen. Während die männlichen Kätzchen ihren Samen vom Wind forttragen lassen, entwickeln sich nun auch die weiblichen Knospen.
Vorgezogene Frühjahrsboten
Weitere Frühjahrsboten findet man am Ende des Winters in Töpfchen mit vorgezogenen Zwiebelblühern, die jetzt in den Handel kommen und viele Wohnungen schmücken. Es handelt sich hauptsächlich um Narzissen, Hyazinthen und Tulpen. Die Zwiebeln wachsen auf der Topferde liegend und wirken sehr dekorativ.
Im März beginnt der Übergang zum Frühling. Der zartblaue Elfenkrokus öffnet zaghaft seine Blüten. Ihm werden jetzt sehr schnell die bekannten Frühjahrsblüher folgen.
Was blüht wann?