Sichtschutzzäune: Varianten, Vorteile, rechtliche Aspekte
Ein Sichtschutzzaun schirmt den Garten nicht nur vor neugierigen Blicken ab, er ist gegebenenfalls auch Windschutz, Schutz vor Eindringlingen, Sonnenschutz und Begrenzung. Sichtschutzzäune können aus Holz oder Verbundmaterialien wie WPC (Wood-Plastic-Composite) bestehen, aber auch Pflanzen enthalten. Die rechtlichen Vorgaben für Sichtschutz im Garten unterscheiden sich zwischen einzelnen Bundesländern und auch zwischen einzelnen Kommunen desselben Bundeslandes.
Vorteile von Sichtschutzzäunen
Der Hauptzweck eines Sichtschutzzauns besteht darin, die Privatsphäre auf einem Grundstück vor neugierigen Blicken zu schützen. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, muss der Zaun blickdicht sein und eine Mindesthöhe von 180 cm aufweisen. Modelle mit geschlossenen Zaunflächen bieten zusätzlich hervorragenden Windschutz. Darüber hinaus sorgt der Schattenwurf eines hohen Zauns zu bestimmten Tageszeiten automatisch für Sonnenschutz in Zaunnähe.
Zäune an der Ostseite des Grundstücks halten das Sonnenlicht in den Morgen- und Vormittagsstunden ab. Befindet sich der Zaun an der Westseite des Grundstücks, bietet er Sonnenschutz am späten Nachmittag und Abend. Unabhängig von der Gestaltung wirken Sichtschutzzäune aufgrund ihrer Höhe auch als wirksame Barriere, die ein unerwünschtes Betreten des Grundstücks erheblich erschwert.
Materialien für Sichtschutzzäune
Holz: Das am weitesten verbreitete Material für Sichtschutzzäune ist Holz. Um Langlebigkeit sicherzustellen, sollte der Gartenbesitzer Holzarten wählen, die von Natur aus witterungsbeständig sind. Robinienholz erfüllt diese Voraussetzung optimal. aufgrund seiner Härte ist es auch gegen mechanische Beschädigungen gewappnet.
Lärchenholz ist zwar etwas weicher, widersteht der Witterung aber ebenfalls gut. An tropischen Hölzern kommen zum Beispiel Azobé und Bangkirai in Frage. KDI-Holz (kesseldruckimprägniertes Holz) bietet unabhängig von der Holzart zusätzliche Wetterfestigkeit. Für Sichtschutzzäune geeignetes KDI-Holz ist zum Beispiel bei HolzLand.de erhältlich. Wer kein KDI-Holz verwenden möchte, kann nachträglich eine Imprägnierung auftragen.
WPC: Das Verbundmaterial Wood-Plastic-Composite ist aus Holzmehl, Kunststoffteilen und Additiven zusammengesetzt. Die Feuchtigkeitsresistenz von WPC ist höher als bei reinen Holzwerkstoffen. Zugleich verformt sich das Material weniger stark als Kunststoffe. Beliebt sind Sichtschutzzäune aus WPC, bei denen einzelne Elemente einfach von oben in einen Metallrahmen eingeschoben werden. Dieser leicht aufzubauende Zauntyp schafft eine komplett geschlossene Front, die besseren Sicht- und Windschutz gewährleistet als zum Beispiel ein hoher Lattenzaun.
Sichtschutzzaun mit Pflanzen: Ein besonders schöner und natürlicher Sichtschutz lässt sich mit bewachsenen Rankgittern erreichen. Eine tolle Auswahl an Rankgittern findet ihr bei Holzland. Die Pflanzen sollten dicht wachsen und immergrün sein, damit der Schutz das ganze Jahr über gegeben ist. Efeu ist zum Beranken sehr gut geeignet. Als Alternativen bieten sich Geißblatt, Clematis oder Brombeeren an. Neben bewachsenen Rankgittern kommen auch Hecken als Sichtschutz in Frage. Kirschlorbeer und Eibe sind als immergrüne, frostharte und schnellwachsende Heckenpflanzen eine gute Wahl.
Rechtliche Aspekte beim Sichtschutz
Die oft gestellte Frage nach der zulässigen Höhe eines Sichtschutzzauns lässt sich leider nicht für ganz Deutschland einheitlich beantworten. Die Regelungen sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Hinzu kommen die Bebauungspläne der Kommunen. Als grobe Orientierung kann eine Höhe von 180 cm und ein Abstand des Sichtschutzzauns zum Nachbargrundstück von 100 cm gelten.
Wer sich daran hält, hat in der Regel keine Probleme mit Nachbarn oder dem Bauamt. Wichtig im Nachbarschaftsrecht ist überall in Deutschland der Begriff der Ortsüblichkeit. Ist der Sichtschutzzaun so hoch wie auch bei anderen Grundstücken in der Nähe, ist die Ortsüblichkeit gegeben und die Zaunhöhe zulässig.
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