Bestimmung | Herkunft | Wuchs | Sorten |
Verwendung | Gesundheit | Ernährung | Kosmetik | Haushalt | Einrichtung |
Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Ernten | Lagern | Schneiden | Überwintern | Vermehren | Anpflanzen | Krankheiten | Schädlinge | Gärtnertipp |
Attraktiv und gesund
Der Olivenbaum ist eine sehr alte Kulturpflanze. Sein Anbau in den mediterranen Gebieten dieser Erde lässt sich viele tausend Jahre zurück verfolgen. Schon den Griechen war der Baum heilig, in der Bibel wird er als Ölbaum mehrfach erwähnt und Noahs Taube mit dem Ölzweig im Schnabel ist auch heute noch ein Symbol des Friedens. Aktuell zieren Olivenzweige die Flagge der UN.
In Ländern wie Italien oder Spanien kann man den Baum überall entdecken, ob wild gewachsen oder in Hainen angepflanzt. Ein Olivenbaum kann sehr alt werden, teilweise mehrere tausend Jahre. Er wächst langsam und prägt mit seinem charakteristischen knorrigen Wuchs und den kleinen silbergrauen Blättern das Landschaftsbild und so manchen alten Dorfplatz.
Was einst in den Küchen des Mittelmeerraums beliebt war, ist heute auch fester Bestandteil der europäischen und amerikanischen Küche. Die Frucht, umgangssprachlich Olive genannt, wie auch das daraus gewonnene Öl enthalten viele gesunde Nährstoffe und werden vielseitig genutzt. Auch das Holz, mit der auffälligen Maserung, ist begehrt.
Der Olivenbaum mag es sonnig und warm. Anhaltende Kälte bekommt ihm nicht gut. Daher ist er nördlich der Alpen nur vereinzelt in milden Weinanbaugebieten zu finden. Ein Glück, dass er sich auch als Topfpflanze gut eignet und dadurch viele Terrassen und Balkone schmückt.
Olive im Überblick
Olivenbaum Wuchs
Der immergrüne Baum wächst fast ausschließlich in Gebieten mit mediterranem Klima. Er ist frostempfindlich, verträgt aber Hitze gut. Olivenbäume können sehr alt werden. In Spanien und Italien sind Exemplare bekannt, die mehrere Tausend Jahre alt sein dürften.
Der Baum entwickelt bei den Kultursorten einen Stamm. Wildarten wachsen teilweise auch strauchartig mit mehreren Stämmen. Der Olivenbaum wird je nach Sorte zwischen 10 und 20 Metern hoch. Er wächst sehr langsam. Charakteristisch ist das teils krumme und knorrige Wachstum. Sein Wurzelwerk kann, je nach Untergrund, mehrere Meter in die Tiefe wachsen oder sich nur oberflächlich entwickeln.
Das graugrüne Blattwerk ist länglich lanzettförmig, auf der Unterseite eher silbrig glänzend. Die einzelnen Blätter sitzen auf kleinen Stielen und können eine Lebensdauer von mehreren Jahren erreichen, da der Baum zu keiner Jahreszeit sein Laub abwirft.
Im Alter von 8 bis 10 Jahren entwickelt sich die erste Blüte an den diesjährigen Trieben. Zwischen März und Juli entstehen rispenartige Stände mit bis zu 50 weißlichen Einzelblüten, die sich selbst bestäuben.
Daraus entwickeln sich bis zum Spätherbst die kleinen schwarzen Steinfrüchte. Am Ende des Reifungsprozesses fallen die meisten zur Erde. Manche bleiben aber noch lange am Ast. Olivenbäume tragen im Zwei- bis Dreijahresrhythmus unterschiedlich viele Früchte. Wirklich ertragreich sind sie erst nach 20 – 30 Jahren.
Olivenbaum gießen
Der Olivenbaum benötigt nur wenig Wasser. Er kann sparsam gegossen werden. Wenn man es aber übertreibt mit der Sparsamkeit, kann der Baum leiden und seine Blüten verlieren. Schlimmer aber reagiert er auf Staunässe, die unbedingt vermieden werden muss. Jungpflanzen können etwas mehr gegossen werden. Auch im Kübel sollte das Substrat nicht komplett austrockenen.
Oliven ernten
Die Erntezeit liegt zwischen Oktober und März. Geerntet werden teilweise schon die unreifen grünen Oliven. Spätestens wenn die Früchte einen tiefschwarze Farbe angenommen haben und teilweise schon fallen, kann man mit der Haupternte beginnen. Im Industriellen Anbau gibt es verschiedenen Ernteverfahren. Teilweise werden die Bäume mit der Hand gepflückt oder der Baum wird geschüttelt und die Oliven in Netzen aufgefangen. Zum Einsatz kommen auch Rüttelmaschinen oder solche, die die Oliven vom Ast streifen. Im kommerziellen Anbau werden teilweise auch ganze Äste geschnitten und abgeerntet.
Oliven lagern
Frisch geerntete Oliven können nur ein paar Tage gelagert werden, bevor sie beginnen zu schrumpeln. Möchte man die Oliven als Früchte genießen, so müssen sie schnell weiterverarbeitet werden. Dazu legt man sie eine Zeit lang in Salzlake ein, um die Bitterstoffe zu entziehen und sie genießbar zu machen. Danach werden sie oft in Olivenöl eingelegt und sind dann relativ lange haltbar.
Olivenbaum schneiden
Olivenbäume sind sehr schnittverträglich. Der Rückschnitt kann im Spätherbst, nach der Ernte, vorgenommen werden oder bei Topfpflanzen im Frühjahr, wenn sie wieder ans Sonnenlicht kommen. Bevorzugt man einen Formschnitt, sollten Krone und Seitentriebe entsprechend eingekürzt werden. Dabei kann man letztjährige Triebe stark zurückschneiden. Dient ein Olivenbaum als Nutzpflanze so gilt es ihn so zu schneiden, dass die verbleibenden Äste luftig stehen und genug Sonne abbekommen. Blüten und Früchte entwickeln sich hauptsächlich an den neuen, diesjährigen Trieben.
Generell empfiehlt es sich, Schösslinge und Wassertriebe schon bei Entstehung zu beseitigen, damit sie dem Baum nicht unnötig Kraft rauben.
Gärtnertipp: Olivenbaum im Topf
Im Handel kann man vorgezogene Olivenbäume erwerben, die hervorragend im Topf wachsen und nach ein paar Jahren Früchte entwickeln. Sie benötigen einen warmen sonnigen Standort und ein frostfreies Winterquartier. Die Topfgröße sollte ungefähr so groß gewählt werden, wie der Umfang der Krone ist.
Olivenbaum überwintern
Der Olivenbaum gilt als nicht winterhart. Größere Bäume können eine kurze Frostperiode mit wenigen Minusgraden durchaus überstehen. Dabei sollte vor allem das Wurzelreich gut geschützt werden, damit der Baum im nächsten Jahr trotz Frostschäden wieder gut treiben kann. Ansonsten gibt es unterschiedliche Erfahrungswerte. Strenge Winter, die ab und an auch in mediterranen Gebieten auftreten können, raffen in der Regel nicht alle Olivenbäume dahin. Die Schäden im Olivenhain können erheblich sein, aber die Pflanzen können sich regenerieren.
Olive vermehren
Naturgemäß entwickeln sich die neuen Pflanzen aus dem Samen der Früchte. Schneller und gezielter kann man Jungbäume aus Stecklingen ziehen. Dabei werden grüne oder leicht verholzte Triebe geschnitten und in ein Substrat gesteckt. Die Bewurzelung sollte an einem schattierten Ort stattfinden. Treiben die Stecklinge stark aus, können sie schrittweise an einen vollsonnigen Ort umgestellt werden. Olivenbäume tragen frühesten nach 6-10 Jahren.
Olive Krankheiten
Der Olivenbaum ist eigentlich sehr resistent. Topfpflanzen können von Pilzen und Bakterien befallen werden. Meist zeigt sich dies in Blattverfärbungen, Blattfall und dem Absterben von Ästen. Bevor man allerdings zur Spritze greift, sollte man die Pflegemaßnahmen überprüfen. Häufig ist Überwässerung das Übel.
Praxistipps
Olive in der Medizin und Heilkunde
Im Olivenöl finden sich viele Gesunde Inhaltsstoffe. Es ist reich an Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren. Es kann positiv auf den Fettstoffwechsel und das Herzkreislaufsystem wirken. Ferner senkt es den Cholesterinspiegel, das Krebsrisiko, hilft bei Bluthochdruck und Diabetes.
Oliven in der Küche
Im Ernährungsbereich kennt man das gesunde Olivenöl, das sich hervorragend für Salate und kalte Speisen eignet. Es verleiht ihnen seinen unverwechselbaren Geschmack. Olivenöl kann auch für warme Speisen sehr gut genutzt werden und zum Kurzbraten. Bei zu starker und zu langer Erhitzung allerdings gehen wertvolle Nährstoffe verloren. Empfehlenswert ist daher eine Erhitzung nicht über 200 Grad. Olivenöl kann von sehr unterschiedlicher Qualität sein. Die höchste Güteklasse ist kaltgepresstes Öl aus erster Pressung. Es wird unter dem Begriff: Natives Olivenöl Extra oder Extra Virgin Olive Oil vertrieben.
Auch die Olivenfrucht ist sehr beliebt. Im Handel wird sie allgemein und kurz als Olive bezeichnet. Oliven können nicht roh verzehrt werden. Sie müssen zunächst für einige Tage in Salzlake eingelegt werden, um ihre Bitterstoffe zu verlieren. Im Handel findet man die unterschiedlichsten Sorten. Die grüne Oliven werden unreif geerntet und sind nicht so aromatisch wie die reifen schwarzen Oliven. Allerdings muss man aufpassen, da nicht jede schwarze Olive reif geerntet wurde. Es kann sich auch um unreife Früchte handeln, die mittels Oxidationsstoffen geschwärzt werden. So umgehen die Erzeuger die Wartezeit bis zur Reifung. Geschwärzte Oliven sind selbstredend nicht besonders aromatisch.
Olivenholz für die Einrichtung
Aus dem Stamm des Olivenbaums gewinnt man ein sehr hartes widerstandsfähiges Holz mit dichter Struktur. Es ist wasserbeständig aber wenig biegbar. Vor allem werden Produkte für die Küche und Einrichtung hergestellt, da die Maserung sehr attraktiv wirkt. Aber auch ganze Möbel und Musikinstrumente werden aus Olivenholz hergestellt. Teilweise findet man auch Bodenbeläge und Furniere aus Olivenholz.
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