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Weitere InformationenBestimmung | Herkunft | Wuchs | Giftstoffe |
Verwendung | Gesundheit | Ernährung |
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Der Vogelbeerbaum
Die Eberesche wird im Volksmund auch „Vogelbeere“ genannt. Und schon jedes Kind lernt, dass ihre Beeren giftig sind. Aber dieses Vorurteil zeigt, wie Überlieferungen manchmal falsch weitergegeben werden und altes Wissen bisweilen verloren geht. In Wirklichkeit sind die Beeren essbar und haben einen hohen Vitamingehalt. Vor dem Verzehr sollten sie allerdings verarbeitet werden, da sie sonst bitter schmecken. Aus ihnen lässt sich leckere Marmelade, Kompott oder ein begehrter Likör herstellen.
Überhaupt ist dieser mittelhohe Baum eine Bereicherung für jeden Garten. Im Frühjahr bezaubert seine Blüte, im Herbst seine rote Beerenpracht. Auch im Straßenbild und in Parks setzt der widerstandsfähige Baum eine besondere Note. Und er lässt sich gut im Kübel ziehen. Mit Einzug der kalten Jahreszeit dient die Eberesche verschiedenen Vögeln als Nahrung. Daher ihr Name.
Eberesche/Vogelbeere im Überblick
Vogelbeere Herkunft
Die Eberesche findet man in ganz Europa. Ihre Verbreitung reicht von den westlichen Küstenländern, über Teile Südeuropas bis nach Sibirien. Der Baum war schon für unsere Vorfahren von Bedeutung. Einerseits als Nutzpflanze, aber auch in religiöser Hinsicht. Die Germanen verehrten die Vogelbeere als göttlichen Baum. Blätter, Blüten und Früchte wurden in der Heilkunde angewandt. Man kennt die Eberesche auch unter anderen Namen wie Krametsbeere, Drosselbeere oder Voegelbeerbaum.
Eberesche Wuchs
Die Eberesche wird in der Regel 10-15 Meter hoch. In seltenen Fällen auch mal 25 Meter. Während junge Bäume oft eher schmal und länglich wirken, breiten sich mit zunehmendem Alter die Äste aus und entwickeln einen lichten Habitus. Der Stamm ist glatt und graubraun, später weist er eine längsrissige Struktur auf. Auffallend sind die gefiederten Blätter, die aus mehr als einem Dutzend unpaarig angereihten Einzelfiedern bestehen und an Eschenblätter erinnern. Daher auch die Namensverwandtschaft. Blätter und Knospen entwickeln sich gleichzeitig, sobald die Winterknospen sich im Frühling öffnen.
Ab Mai entwickeln sich die Knospen zu großen schirmförmigen Blütenständen, die aus mehreren hundert weißen Einzelblüten bestehen. Ihr Geruch ist bisweilen nicht sehr angenehm, aber auch nicht auffallend. Dafür lockt er Insekten zur Bestäubung an.
Über den Sommer reifen die Beeren. Sie leuchten weithin sichtbar in rot, bei manchen Sorten auch orange oder gelb. Diese Apfelfrüchte enthalten im Schnitt drei Samen, die von Vögeln mittels Ausscheidung verbreitet werden.
Im Herbst zeigt sich eine kurze Färbung der Blätter, bevor sie fallen. Die reifen Beeren hängen teilweise den ganzen Winter über am Baum. Über den Winter entwickelt die Vogelbeere neue Knospen, die sich im zeitigen Frühjahr öffnen.
Keine Giftstoffe in der Vogelbeere
Dass die Beeren giftig sind, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Tatsächlich wurden sie in der Vergangenheit als Nahrungsmittel genutzt. Die Beeren enthalten den Wirkstoff Parasorbinsäure, der bei empfindlichen Menschen Magenprobleme verursachen kann und eine abführende Wirkung hat. Durch Erhitzen aber wird der Stoff in gut verträgliche Sorbinsäure gewandelt.
Eberesche düngen
Vogelbeerbäume müssen nicht gedüngt werden. Höchstens auf sehr kargen Böden kann einmal im Jahr etwas Kompost oder Gesteinsmehl ausgebracht werden, um die Blüte und Fruchtbildung zu fördern.
Das fallende Laub der Bäume hat einen hohen Magnesiumanteil und eignet sich selbst gut als Düngung. Es zersetzt sich rasch. Die Bäume sorgen also für sich selbst.
Vogelbeere ernten
Die reifen Beeren der Eberesche können ab August geerntet werden, wenn sie rot sind und nicht mehr hart. Sie sollten direkt verarbeitet werden, da sie schnell trocknen und schrumpelig werden.
Es gibt auch Sorten mit gelben Beeren. Da ist es schwerer zu erkennen, wann sie reif sind. Die Beeren sollten sich nicht hart anfühlen und leicht vom Stängel lösen lassen.
Vogelbeere überwintern
Ebereschen sind winterhart und können auch sehr kalte Winter überstehen.
Eberesche vermehren
Ebereschen können durch die Samen der Beeren, den Apfelfrüchten vermehrt werden. Am besten entnimmt man die kleinen schwarzen Samen aus den Beeren und sät sie direkt im Herbst. Sie keimen im Frühjahr und wachsen schnell heran. Schon nach wenigen Jahren erscheint die erste Blüte am jungen Vogelbeerbaum.
Ebereschen vermehren sich selbst auch durch Wurzelsprosse, die man im Frühjahr, nach der Laubbildung, ausstechen und neu setzen kann. Es gedeihen allerdings nur größere Exemplare, die schon eigenes Wurzel- und Blattwerk gebildet haben.
Gärtnertipp: Vogelbeere als Tierfutter
Auch wenn man die Eberesche nicht selbst ernten möchte, kann man mit einer Pflanzung nicht nur den Garten verschönern, sondern auch Vögeln und vielen anderen Tieren etwas Gutes tun. Über 100 verschiedene Tierarten ernähren sich im Herbst und Winter teilweise von den Beeren.
Eberesche Krankheiten
Das Blattwerk von Ebereschen kann vom Rostpilz oder Ebereschenmehltau befallen werden. Der Baum wird dadurch geschwächt, ist aber nicht akut bedroht.
Der sogenannte Eschenkrebs ist eine Pilz- bzw. Bakterienkrankheit, die die Rinde befallen kann und zum Absterben einzelner Pflanzenteile führt.
Praxistipps
Eberesche/Vogelbeere in der Küche
Die reifen Beeren der Eberesche enthalten viel Vitamin C. Aus ihnen wird Konfitüre, Marmelade und Kompott hergestellt. Die Beeren enthalten den Wirkstoff Parasorbinsäure, die bei empfindlichen Menschen Magenprobleme verursachen kann und eine abführende Wirkung hat. Durch Erhitzen wird der Stoff in gut verträgliche Sorbinsäure gewandelt.
In Österreich und im Erzgebirge werden Liköre und „Vogelbeerschnäpse“ hergestellt, die im Handel erhältlich aber teilweise sehr teuer sind. Schon vor 200 Jahren waren diese Brände so kostbar und geschätzt, dass sie in ländlichen Gebieten von Bauern als Zahlungsmittel genutzt wurden.