Bestimmung | Herkunft | Wuchs |
Verwendung | Gesundheit | Ernährung | Weiteres |
Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Ernten | Lagern | Schneiden | Überwintern | Vermehren | Anpflanzen | Krankheiten | Schädlinge | Gärtnertipp |
Pflegeleicht, robust und unglaublich gesund
Die leckere Beere mit dem süßlich herben Geschmack und vielen gesunden Inhaltsstoffen hat sich in den letzten Jahren einen festen Platz in der bewussten Ernährung erobert. Man sagt ihr geradezu Wunderkräfte nach. Das liegt vor allem daran, dass ihr Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen höher ist, als bei jeder anderen Beere. Diese Flavonoide fördern nachweislich die körpereigenen Abwehrkräfte und helfen bei der Bekämpfung der sogenannten „freien Radikalen“, die unter anderem für die Entstehung von Krebs mitverantwortlich gemacht werden. Auch ihr Gehalt an Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralien ist beachtenswert.
Vor allem im Osten Deutschlands wird die Apfelbeere gewerblich angebaut und verarbeitet. Das Schöne ist aber, dass diese robuste und pflegeleichte Pflanze auf fast allen Böden gedeiht und daher in jeden Garten passt. Im Frühjahr verzaubert sie durch ihre vielen weißen Blüten, im Herbst schmückt sie sich mit einer intensiven Herbstfärbung. Und auch auf dem Balkon oder der Terrasse muss man nicht verzichten. Aronia wächst sehr gut und ausdauernd im Topf. So hat man ab August bis in den Herbst hinein immer eine gesunde Beere die man pflücken und direkt vernaschen kann. Mag man sie nicht frisch, dann kann man im Handel viele Produkte finden, in der die Apfelbeere verarbeite wurde: Vom Brotaufstrich, über Tee bis zum Likör.
Aronia/Apfelbeere im Überblick
Aronia Herkunft
Die Aroniapflanze stammt aus Nordamerika. Sie wurde schon vor Jahrhunderten von den Einheimischen als gesunde Speise und Heilmittel genutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts brachte der Botaniker und Züchter W. Mitschurin nach Russland und begann sie gewerbsmäßig anzubauen. Zirka 1946 wurde sie in der Sowjetunion als Heilpflanze anerkannt. Über Ostdeutschland fand die Pflanze in den letzten Jahrzehnten ihren Weg nach Westen.
Aronia Wuchs
Die Apfelbeere (Aronia) wächst als winterharter, sommergrüner Strauch. Sie kann je nach Sorte Höhen von bis zu drei Metern erreichen und wird 20 – 30 Jahre alt. Die am meisten angebauten Sorten sind die Filzige Apfelbeere und die Schwarze Apfelbeere. In Kultur findet man aber noch über zwanzig weitere Züchtungen.
Das Blattwerk entwickelt sich aus rötlichen Winterknospen. Die Blätter sind ledrig fest, von dunkelgrüner Farbe und an den Rändern gezahnt. Im Herbst nehmen sie eine attraktive rötliche Herbstfärbung an. Zusammen mit dem Blattwerk entwickeln sich die Knospen an schirmartigen Rispen. Die weißen Blüten erscheinen ab Mai und wirken sehr dekorativ. Sie ziehen viele Insekten zur Bestäubung an.
Über den Sommer entwickeln sich rötliche Beeren, die in der Reifung eine dunkle fast schwarze Farbe annehmen und mit einem wachsartigen Belag überzogen sind. Die sogenannten Apfelfrüchte erinnern entfernt an Äpfel und besitzen ein Kerngehäuse. Der Saft der Beeren ist rötlich und stark färbend. Die Beeren hängen bis zum Jahresende und sind essbar, selbst wenn sie etwas schrumpelig werden. Über den Winter steht der Strauch blattlos und trotzt selbst strengen Frösten.
Aronia düngen
Die Apfelbeere braucht einen fruchtbaren Boden, aber eigentlich kaum Dünger. Im Frühjahr kann man das Wachstum durch Kompostgaben fördern, die man weiträumig um die Pflanze verteilt, da sie eine ausgedehntes Wurzelsystem hat.
Topfpflanzen sollten einmal monatlich flüssig gedüngt werden.
Aronia ernten
Die Erntezeit der Apfelbeere ist von September bis Oktober. Geerntet wird, wenn die Früchte eine tiefschwarze Farbe angenommen haben und die Beeren sich nicht mehr hart anfühlen. Die Beeren lassen sich leicht vom Stängel lösen und können direkt verzehrt werden. Ihr süßlich herber Geschmack erinnert entfernt an Apfel. Beim Verzehr zieht sich gern der Mund etwas zusammen. Der rote Saft hat eine stark färbende Wirkung. Das kann man während der Ernte an den Händen und auch an der Kleidung sehen.
Die Beeren halten sich am Strauch relativ lang und schmecken auch noch, wenn sie beginnen etwas runzelig zu werden. Möchte man die Aroniabeeren nicht weiterverarbeiten, kann man über fast drei Monate hinweg von einem gut tragenden Strauch jeden Tag 5- 10 Beeren pflücken und essen. Das ist eine gute Tagesration.
Aronia schneiden
Der Strauch wird ab dem zweiten oder dritten Jahr etwas ausgelichtet, damit die einzelnen Triebe genug Sonne bekommen. Junge Triebe kann man im Herbst um ein Drittel bis zur Hälfte einkürzen, damit sie sich besser verzweigen. Mehrjährige Triebe, die nicht mehr so stark tragen, können bodennah abgeschnitten werden um das Wachstum der Pflanze anzuregen.
Aronia anpflanzen
Im Handel gibt es mittlerweile ein gutes Angebot an Aroniasträuchern. Man setzt sie am besten im Herbst in den Garten oder in den Topf. Ab Oktober setzt die Blattfärbung ein und die Pflanze tritt in ihre oberirdische Ruhephase. In der Zeit kann sie ihre Kraft in die Wurzelentwicklung stecken.
Eine Pflanzung im März oder April ist ebenfalls möglich. Da jetzt schon der Austrieb beginnt, braucht die Pflanze in der Anfangszeit regelmäßig Wasser und Dünger bis sie sich etabliert hat.
Praxistipps
Aronia in der Medizin und Heilkunde
In der Aroniabeere findet man viele Vitamine und Mineralstoffe und vor allem einen höheren Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, als in jeder anderen Beere. Diese Flavonoide binden nachweislich freie Radikale und haben eine stark gesundheitsfördernde Wirkung. In Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass die Einnahme der Beeren menschliche Körperzellen stärkt und dadurch teilweise vor einem oxidativen Schaden schützt. Daher werden die Stoffe der Beere bei der Krebsbehandlung eingesetzt, da sie nachweislich das Tumorwachstum hemmen. Im Weiteren wirken die Stoffe entzündungshemmend und kreislauffördernd. Die Aroniabeere ist zwar noch nicht so bekannt wie andere Beeren, aber in seiner Wirkung durchaus ernst zu nehmen.
Aronia in der Küche
Die Aroniabeeren können roh gegessen werden. Ihr süß-säuerlicher bis herber Geschmack ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber nicht unlecker. Im Handel finden sich mittlerweile zahlreiche Produkte, vom Brotaufstrich über Marmelade, Schokolade, Bonbons, Tee, Direktsaft, Sirup, Wein und Likör. Die Beeren werden auch getrocknet angeboten und können im Müsli, Smoothie, Shake verwendet werden. Auch in Gebäck und Salaten findet man mittlerweile die Beere. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
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