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Weitere InformationenBestimmung | Herkunft | Wuchs | Giftstoffe |
Verwendung | Gesundheit |
Pflege | Standort | Gießen | Düngen | Überwintern | Vermehren | Anpflanzen | Gärtnertipp |
Farbe fürs winterliche Wohnzimmer
Alpenveilchen werden vor allem im Herbst und frühen Winter angeboten und gehören zu den wenigen Blühpflanzen, die dem Zimmer in der kalten Jahreszeit eine erfrischend bunte Note verleihen. Ein Platz am hellen aber nicht sonnigen Fensterbrett und Temperaturen unter 20 Grad garantieren eine lange Blühphase. Unermüdlich schiebt das Alpenveilchen neue Knospen aus der Knollenoberseite und erschöpft sich manchmal erst im späten Winter.
Leider landen die Topfpflanzen nach der Blüte oft im Mülleimer, dabei ist es einfach sie zu übersommern. Mit jedem Jahr wächst die Knolle und blüht immer reicher. Nach ein paar Jahren hat das Alpenveilchen dann eine imposante Größe erreicht, die man so im Laden nicht kaufen kann.
Die Alpenveilchen, die wir für den Wohnbereich kaufen, kommen übrigens gar nicht aus den Alpen und sie sind auch nicht winterhart. Im Handel werden sie Zimmer-Alpenveilchen genannt (Cyclamen persicum). Ihre Herkunft ist der östliche Mittelmeerraum, also eine verhältnismäßig warme Gegend.
Nur das Wilde Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens), auch Europäisches Alpenveilchen genannt, das man teilweise in Gärten findet, stammt aus den Alpen und ist winterhart. In der Natur kommt es nur noch sehr selten vor und ist deshalb besonders geschützt.
Fotogalerie: Alpenveilchen
Alpenveilchen Bestimmung
Alpenveilchen (Cyclamen) gehören zur Familie der Primelgewächse (Primulaceae).
Alpenveilchen Herkunft
Das Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum) kommt zwar aus bergigen Gegenden, aber eben nicht den Alpen. Man findet die Urformen im östlichen Mittelmeerraum, in Ländern wie Israel, Zypern, Syrien, Jordanien oder dem Libanon. Daher stammt auch der Name Persisches Alpenveilchen. Und das erklärt, weshalb Alpenveilchen nicht winterhart sind, wenngleich sie Hitze ebenso wenig vertragen und es am liebsten etwas kühl haben wollen. Wie auf dem Beispielbild aus Zypern zu sehen, wachsen sie gern auch in schützenden, eher schattigen Felsritzen und benötigen nur wenig Erde zum gedeihen.
Einige frühe Zuchtformen kamen im 17. Jahrhundert nach Europa, wo sie weiter kultiviert wurden.
Das europäische Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) dagegen ist eine Wildart, die tatsächlich aus den Süd- und Ostalpen stammt. Es wurde aber nicht in die Zucht miteinbezogen. Man findet es heute vereinzelt in Gärten. Aufgrund seiner Seltenheit in der Natur, steht es unter Naturschutz.
Gärtnertipp: Verblühtes immer zupfen
Verblühtes sollte mitsamt dem Stiel abgenommen werden. Man kann durch ein leichtes, ruckartiges Ziehen, die verwelkte Blüte oder das vergangene Blatt, mitsamt dem Stängel, von der Knolle lösen. Diese Methode ist ratsamer als abschneiden, da durch die vergehenden Stummel Fäulnisstellen entstehen können.
Alpenveilchen Wuchs
Alpenveilchen sind mehrjährige Knollenpflanzen, die teilweise 25 Jahre und älter werden können und eine Wuchshöhe von 30 – 40 cm erreichen. Die Knolle dient als Reservespeicher und hat am unteren Teil Wurzeln. Auf der Oberseite der Knolle wachsen Stängel, die entweder ein Blatt tragen oder eine Blüte. Die Blätter sind dunkelgrün, herzförmig und fest, und haben teils schöne Zeichnungen. Der Blattrand ist gezähnt, die Blattunterseite ist etwas blasser bis rötlich gefärbt.
Die Blüten erscheinen vom Herbst bis Frühjahr und halten teilweise mehrere Wochen, ehe sie verwelken. Charakteristisch ist, dass sie zwar hängen, die Blütenblätter aber zeigen nach oben. Die ursprüngliche Farbe ist ein mittleres Rot, aber heute gibt es diverse Züchtungen, die die Farbpallette von Weiß über Rose bis Tiefrot erweitern. Auch die Form der Blütenblätter geht von glatt über gewellt bis gezackt.
Die Fruchtstände sind kleine braune Kapseln, die an sich krümmenden Stielen hängen. Diese Krümmung reicht bis zum Erdreich, wo die reifen Kapseln versenkt werden und aus der Erde heraus wieder keimen.
Alpenveilchen Pflege
Wenn man Alpenveilchen die richtige Pflege zukommen lässt, danken sie es einem mit einer langen Blütezeit.
Alpenveilchen Standort
Alpenveilchen benötigen nährstoffreiche stets leicht feuchte Erde. Am besten gedeihen sie bei Temperaturen unter 16 Grad an einem hellen luftigen Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Gerade letzteres kann in beheizten Innenräumen kaum geboten werden. Man kann daher das Blattwerk vorsichtig mit kalkarmem Wasser benetzen, aber zu viel Feuchtigkeit schadet der Pflanze. Ideal sind oft Treppenhäuser oder unbeheizte Schlafzimmer. Steht die Pflanze an einem warmen Ort, wird die Blühphase kurz sein.
Alpenveilchen gießen
Alpenveilchen sollen stets leicht feuchte Erde haben, aber wie alle Knollenpflanzen drohen sie bei Staunässe zu faulen. Die Knolle darf beim Gießen nicht benetzt werden, also nur auf das Erdreich gießen. Ansonsten können Fäulniskrankheiten auftreten, die insbesondere die Knospen tangieren.
Nach der Blühphase, spätestens im März, kommt die Ruhephase, in der das Gießen stark reduziert wird. Wenn die Knolle runzlig wird und schrumpft, kann man etwas gießen, ansonsten eher zurückhalten.
Alpenveilchen überwintern
Verblühte Pflanzen werden oft weggeworfen, dabei sind sie sehr einfach zu überwintern. Genauer gesagt liegt diese Phase oft schon am Ende des Winters und zieht sich in den Frühjahr hinein. Es handelt sich um eine Ruhephase von sechs bis acht Wochen, die die Knolle nach der Blüte braucht um sich zu regenerieren. In dieser Zeit sollte sie möglichst trocken stehen. Während der Ruhephase kann man die Pflanze an einen dunklen kühlen Ort stellen. Teilweise zieht die Pflanze komplett ein. Da sie den Blättern die Nährstoffe entzieht, vergehen diese. Es können aber durchaus auch Blätter erhalten bleiben.
Am Ende der Ruhephase beginnt der neue Blattaustrieb. Jetzt kann die Pflanze wieder leicht angegossen werden und bei Bedarf auch umgetopft werden, was nicht jedes Jahr erfolgen muss. Wenn man die Gelegenheit hat, kann man die Pflanze im Freien an einem schattigen Platz übersommern. Im Herbst erfreut das Alpenveilchen mit neuen Blüten. Da die Knolle von Jahr zu Jahr wächst, wird die Blütenfreude immer größer. Mit etwas Geschick und Geduld kann man das Alpenveilchen 20 und mehr Jahre lang immer wieder zum Blühen bringen.
Alpenveilchen vermehren
Alpenveilchen lassen sich durch Samen ziehen. Diese kann man aus den Samenkapseln gewinnen, sofern die Pflanze überhaupt bestäubt wurde, was oft eher unwahrscheinlich ist, da im Winter, während der Blütezeit, wenige Insekten unterwegs sind. Die reifen Samen kann man in Töpfe säen, nur leicht mit Erde bedecken und an einen dunklen kühlen Ort stellen. Der Alpenveilchen-Samen keimt nach drei bis vier Wochen. Bis zur ersten Blüte vergeht mindestens noch ein dreiviertel Jahr. Da es sich bei vielen Pflanzensorten im Handel um Hybriden handelt, ist ein Erfolg fraglich, da diese Samen speziell behandelt werden, damit sie keimen.
Alpenveilchen anpflanzen
Alpenveilchen kann man in handelsübliche Erde setzen. Beim eintopfen sollte man darauf achten, dass der obere Teil der Knolle nicht mit Erde bedeckt wird. Die Knolle kann durchaus zu einem Drittel bis zur Hälfte aus dem Erdreich ragen. Aus diesem Bereich wachsen Blätter- und Blütenstängel.
Praxistipps
Alpenveilchen Verwendung
Das Alpenveilchen schätzen wir vor allem als Zierpflanze in der kalten Jahreszeit. In der Küche und der Medizin spielt es keine Rolle.
Alpenveilchen in der Heilkunde
In der Naturheilkunde findet man immer wieder historische Rezepte und Anwendungsbeispiele, in denen vor allem die Wurzel des Alpenveilchens verarbeitet wird. Tinkturen und Sude sollen gegen Eiterstellen und alle Arten von Geschwüren eingesetzt worden sein. Heute spielen diese Anwendungen keine Rolle mehr. Vor allem wegen seiner Giftigkeit wird von Anwendungen des Alpenveilchens gewarnt. Lediglich in der Homöopathie findet man Mittel die Cyclamensubstanzen enthalten.
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