Pflanzen vermehren
Nachwuchs aus eigener Aufzucht
Vom Spätfrühjahr bis in den Sommer hinein ist die beste Zeit für die Vermehrung von Pflanzen. Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen der generativen Vermehrung durch Samen und der vegetativen Vermehrung, bei der sozusagen genetisch identische Klone herangezogen werden. Aber weshalb sollte man sich überhaupt die Mühe machen, wo doch die Blumenläden mit einem reichen Angebot an vorgezogenen Pflanzen locken?
Diese Frage stellt sich für den leidenschaftlichen Gärtner gar nicht. Sicher wird er im Vorbeigehen, das ein oder andere Pflänzchen kaufen, aber bei genauem Hinsehen ist die Auswahl doch auf die altbekannten Sorten und Varietäten beschränkt. Wer etwas Besonderes möchte, greift auf das überreiche Angebot an Samen im Fachhandel zurück. Da gibt es so manche Varietät, die man nicht im Laden findet. Und natürlich ist es auch eine Herzensangelegenheit. Was man selbst aufzieht, ist oft kostbarer als das Vorgezogene. Das beginnt schon mit dem sammeln oder kaufen der Samen. Und wenn die Keimlinge ihre Köpfe erst mal aus der Erde strecken, geht einem das Herz auf.
Letztlich spielt auch das liebe Geld eine Rolle. Wer großflächig anpflanzen möchte, ist mit Samen weitaus günstiger dran. Und auch bei Gehölzen, die oft schwierig aus Samen zu ziehen sind, gibt es Methoden, wie die Anzucht aus Stecklingen oder Absenkern gut und preiswert gelingt. Wer zum Beispiel eine Hecke pflanzen möchte, kann entweder viele Jungpflanzen kaufen oder mit etwas mehr Aufwand durch Stecklinge selbst Pflanzen heranziehen.
Die besten Vermehrungsmethoden für Pflanzen:
Stecklinge
Fast alle Gehölze und auch viele krautige Pflanzen lassen sich aus Stecklingen ziehen, die klassische vegetative Vermehrungsform, die der Mensch schon seit vielen Jahrhunderten anwendet. Diese Methode ist zuverlässiger, als die Vermehrung durch Samen, da diese gerade bei Gehölzen schwierig und langwierig sein kann. Mehr…
Vermehrung durch Samen
Besonders bei Einjährigen und Stauden bietet sich diese Methode an. Es handelt sich hierbei um die generative bzw. geschlechtliche Vermehrung. Die Samen kann man im Handel kaufen oder am Ende der Vegetationsperiode selbst sammeln. Mehr...
Pflanzen teilen
Vor allem Stauden lassen sich durch das Teilen des Wurzelstocks vermehren. Dies ist eine einfache Methode, bei der man aber allerlei zu beachten hat. Generell lassen sich auch manche Sträucher teilen, im Allgemeinen aber wird hier die Vermehrung durch Stecklinge bevorzugt. Mehr…
Ausläufer
Einige Pflanzen bilden Ausläufer, wie zum Beispiel die Erdbeere oberirdisch oder die Kartoffel unterirdisch. Diese sogenannten Stolonen oder Kindel werden solange von der Mutterpflanze versorgt, bis sie selbst eigenständige Pflanzen werden. Man kann sie ausgraben und großziehen. Mehr…
Absenker
Bei manchen Pflanzen kann man einen Trieb in die Erde führen, der dann nach einiger Zeit Wurzeln bildet und so zur eigenständigen Pflanze wird.
Brut- und Tochterzwiebeln
Die meisten Zwiebelpflanzen entwickeln an der Mutterzwiebel kleine Brut- oder Tochterzwiebeln, die sich in der nächsten Vegetationsperiode zu eigenen Pflanzen entwickeln. Diese können am Ende der Wachstumsphase von der Zwiebel abgenommen oder abgebrochen werden, um sie zur Anzucht in Töpfe oder an neue Stellen im Garten zu setzen.
Praxistipps